Geschichte der Gegend

Obwohl die erste Erwähnung der Siedlung auf das Jahr 1223 zurückgeht, war sie schon lange zuvor bewohnt. Im Jahr 1260 hielt sich Kazimierz I. von Kujawien in Tuszyn auf und bestätigte in einem lateinischen Dokument das Kloster in Sulejów, wobei der Ort als Tusine erwähnt wurde. Im Jahr 1416 gründete Władysław Jagiełło hier eine königliche Stadt und beauftragte den Starosten von Pobiedziska, Dobek Kobyla "de Żary", auf dem Land des Dorfes Tuszyn eine Stadt zu errichten. Im 15. Jahrhundert war es ein beliebter Ort für königliche Jagden im umliegenden Wald. Unter anderem besuchte König Kazimierz IV. Jagiellończyk Tuszyn dreimal zu diesem Zweck. Im 16. Jahrhundert erlebte die Stadt die Entwicklung der Forstwirtschaft, Imkerei, Schäferei und Mühlen. Die wichtigste Rolle spielte jedoch die Bierproduktion, die zu dieser Zeit die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung war. Auch der Handel spielte eine bedeutende Rolle. Im Jahr 1655 wurde Tuszyn während der Schwedischen Sintflut vollständig von schwedischen Truppen niedergebrannt und geplündert. Die Stadt wurde entvölkert und verfiel eine Zeit lang, aber der Zustrom von jüdischen Menschen Ende des 17. Jahrhunderts verbesserte die wirtschaftliche Lage etwas. Während der Teilungen wurde Tuszyn nacheinander Teil von Preußen, dem Herzogtum Warschau, dem Kongresspolen und dem Königreich Polen.

1956 wurde in Tuszyn das Puppenfilmstudio gegründet, das vom Spielfilmstudio in Łódź getrennt wurde. Ein paar Jahre später wurde es in das Studio für kleine Filmformen „Se-Ma-For“ umgewandelt. Hier entstanden die berühmten Puppenserien wie Miś Uszatek, Miś Colargol und Pingwin Pik-Pok, die ganze Generationen von Polen großgezogen haben.